Die Psychologie des Heimvorteils.

 

Es war ein kühler Sonntagmorgen im Oktober. Ein feiner Nieselregen hatte den Asphalt bedeckt. Fern schien der Sommer. Mein Bein fühlten sich nicht sonderlich gut an. Irgendwie fühlte ich mich nicht danach heute Leistung zu bringen.

Beim warmlaufen mit Jannes kam ich langsam in die Gänge. Mein Körper wurde warm und ich spürte, wie meine Beine leichter wurden. Die Anspannung ließ nach und wich der leicht kitzelnden Vorfreude.

Ein Spaß hier und eine Unterhaltung dort lockerte mich auf. Mein grimmer Gemütszustand wich einer lockeren leichten Haltung. Dann als ich mich vor der Startlinie mich einreihte, spürte ich das Adrenalin durch meine Adern pulsieren. Hier in dieser vertrauten Atmosphäre, wo ich jeden kannte und jeder mich kannte, wollte ich laufen, wie schon lange nicht mehr.

Die Meute rollte los und ich mit ihr. Meter um Meter. Wie ein Uhrwerk tackerten meine Schritte über den Boden. Ich flog über den Asphalt. Windschatten hin oder her, ich lief wieder rund. Ein Gefühl, dass ich das ganze Jahr vermisst hatte.

Erster Wendepunkt; Luft holen und weiter gehts.

Wieder vorbei am Start, beflügelt von den Rufen der Kameraden. Ich flog.

Durch den Wald, am Wendepunkt rief mir Thomas zu “Gib Gas, Nils.”.

Ich rannte weiter.

Über den Kies und ins Tal.

Sackte die nächste Person ein.

Am zweiten Wendepunkt lächelte ich Artan zu.

Motiviert ging ich auf den Rückweg.

Tempo ging weiter hoch.

Ist Fliegen wirklich schöner?

Ich roch den Zielkanal schon aus einem Kilometer Entfernung.

Endorphine jagten durch meine Blutbahnen.

Ich dachte vorher zu fliegen, doch wo war ich jetzt?

Schoss ich gerade ins All?

Über den Teppich in den Torbogen.

Jenseits meiner Warhnehmung.

Es war ein überwältigendes Gefühl.

Meine Beine gaben nach und ich sackte auf die Bank.

Was ein Rennen.

Der Kopf lenkt den Körper.

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October 4, 2022 • 2:17PM

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