Kassel, den 01.10.2021
Nahrung soll uns nähren, uns mit wertvollen Nährstoffen versorgen und uns mit Energie versorgen, die wir zum Überleben brauchen. Doch längst ist Nahrung für uns nicht mehr nur Energieversorgung und Nährstoff aufnahme.
Nahrungsaufnahme ist soziales Event, freudiges Erlebnis und Teil unvergesslicher Erinnerungen, aber auch Suchtbefriedigung, das Füllen von Löchern in unserem Leben und Ersatz für Langeweile.
Die über die Hälfte der Erwachsene in Deutschland sind übergewichtig und ein Viertel sogar adipös. Ein massives Problem liegt direkt vor unseren Augen und wir ignorieren es. Stattdessen wird Nahrung nicht mehr nahrhaft gestaltet. Sondern die großen Nahrungsmittelkonzerne versuche ihre Produkte zwar nahrhaft aussehen zu lassen, aber in Wirklichkeit werden sie so designt, dass sie möglich abhängig machen. Niemand ist mehr frei davon von Zucker, Koffein, Glutamat oder ähnlichen abhängig gemacht zu werden.
Ein Burger von einer Restaurant-Kette mit einem großen M als Symbol wird auf der Werbetafel so angepriesen als hätte er nur das hochwertigste Fleisch und knackiges Gemüse, doch wenn er dann vor uns liegt, sieht er nicht mehr ganz so appetitlich aus und macht uns auch nicht satt. Nein. Wir haben danach sogar noch eher mehr Appetit als vorher (Wohlgemerkt Appetit nicht Hunger).
Wir sind bequem geworden. Während unsere Vorfahren noch mit Speeren jagen mussten, bekommen wir unsere Nahrung im Überfluss aus dem Supermarkt. Kein Wunder, dass wir mehr Essen als uns guttut. Und kein Wunder, dass frisches Obst und Gemüse im Vergleich zu Mars, Snickers und co. Unattraktiv geworden ist.
Wir versklaven uns selbst, indem unsere „Nahrung“ so konzipiert wird, dass sie uns abhängig macht und an ähnlichen Rezeptoren im Gehirn andockt, wie Kokain. Jeder weiß, dass das schlecht ist – doch kaum einer kann sich dagegen wehren. Denn unsere inneren Instinkte zu unterdrücken, ist wesentlich schwerer, als man denkt.
Ich sehe es als meinen Sinn und Zweck das zu ändern. Wir müssen uns dem nicht hingeben, denn jeder kann die Kontrolle zurückerlangen und jeder kann etwas an seinem Verhalten ändern. Zwar mag die Lebensmittelindustrie versuchen uns krank zufüttern, aber wir sind nicht wehrlos.
Jeder kann etwas an seiner Ernährung verbessern. Man muss nicht im Internet nach irgendwelchen Ernährungstrends gucken. Intervall Fasten, Paleo, Keto und ähnliches sind nicht die allumfassende Lösung. Es geht nicht darum direkt die gesamte Ernährung umzukrempeln, sondern eher Schritt für Schritt in die richtige Richtung zu gehen.
Das ist ein offener Appell an dich. Warte nicht auf Veränderung, warte nicht, bis dich deine Nahrung krank macht, warte nicht, dass es einfacher wird, sondern starte heute. Geh nicht 10 Schritte auf einmal, sondern einem nach den anderen. Ein Stück Obst mehr am Tag, ein Schokoriegel weniger… Du kannst etwas ändern, wenn du wirklich willst.
In diesem Sinne,
bleibt bewegt,
Euer Nils